Hajo Banzhaf

Ein Interview mit dem Astrologen und Deutschlands bekanntestem Tarot-Experten Hajo Banzhaf

Hajo Banzhaf, geboren am 15.05.49, ist Astrologe und Deutschlands bekanntester Tarot-Experte. Nach einem Studium der Philosophie und einer zwölfjährigen Banklaufbahn arbeitet er seit 1985 freiberuflich als Buchautor, Seminarleiter und als Astrologe und war viele Jahre der Herausgeber der Buchreihe „Kailash“ im Heinrich Hugendubel Verlag München. Hajo Banzhaf ist Autor oder Co-Autor von sechzehn Büchern über Astrologie und Tarot, die in bis zu 21 Sprachen übersetzt wurden.

Vom Banker zum bekanntesten Tarot-Experten und Astrologen Deutschlands. Haben Sie je Zweifel daran gehabt, den Beruf gewechselt zu haben?

Ja natürlich, denn der Übergang war keineswegs reibungslos. Mir war damals nur klar, dass ich unter den Umständen in der Bank nicht weiter arbeiten konnte. Aber dass mich mein Weg zu meinem heutigen Beruf führen würde, war nicht zu sehen. Dazu gehörten noch viele Irrungen und Umwege, in denen ich mich manches Mal fragte, ob die Entscheidung richtig war. Auch die Sterne und die Karten zeigten „nur“ eine tiefgreifende Veränderung, gaben mir aber kein Versprechen, dass es gut ausgehen würde.

Möchten Sie heute noch einmal zurück in die Finanzwelt?

Nein – zu den wichtigen Schritten meines Berufslebens gehört, dass ich in die Bank hinein- aber auch wieder hinausgegangen bin.

Warum ja bzw. nein?

12 Jahre waren genug und mein heutige Beruf macht mir große Freude.

Sehen Sie Ihre Beschäftigung mit Astrologie und Tarot als Beruf oder Berufung?

Zunächst ist diese Beschäftigung eine ganz wesentliche Bereicherung für mich selbst, die meine Horizonte erheblich erweitert hat. Mein Horoskop zeigt als eine meiner Aufgaben, komplexe Themen allgemeinverständlich zu vermitteln. Und das tue ich sehr gerne in Vorträgen, Seminaren, Artikeln und Bücher. Das darf man vielleicht Berufung nennen?

Sie haben sich darauf spezialisiert Bücher zu schreiben und Seminare zu geben. Vermissen Sie es nicht manchmal die Menschen direkt zu beraten?

Manchmal, aber eher selten.

Wie kam es zu dieser Entscheidung?

Aus Zeitgründen. Wenn man selbständig arbeitet, neigt man bekanntlich dazu, selbst und ständig zu arbeiten. Irgendwann wurde mir das zuviel und ich merkte, dass ich nur mit sehr einschneidenden Maßnahmen etwas dagegen tun konnte. Da habe ich dann schweren Herzens den Entschluss gefasst, keine persönlichen Beratungen mehr zu geben..

Ihre Bücher werden in bis zu 21 Sprachen übersetzt. Gibt es Unterschiede in der Akzeptanz und Beschäftigung mit dieser Thematik in Deutschland und im Ausland?

Ja, deutliche.

Worin liegen diese?

Die Welt ist zu bunt, um das in wenigen Worten zu sagen. Aber wenn man sie in ein paar Schubladen steckt, dann kann man es vielleicht so sagen: Tarot ist heute in vielen Ländern sehr populär wird aber sehr unterschiedlich aufgefasst. Im Süden – etwa in Italien – ist das Ansehen am geringsten. In der Türkei wird es am liebsten mit Kaffeesatzlesen verglichen. Im europäischen Osten, kann es nicht tief genug sein und in Amerika habe ich viel Oberflächliches gesehen, allerdings auch wirklich großartige Beiträge.

Was sind allgemein gesehen die Möglichkeiten von Tarot und Astrologie?

Wie jedes gute Orakel steht im Zentrum die Selbsterkenntnis und damit verbunden die Erkenntnis des Lebenswegs. Damit meine ich nicht eine im Vorhinein festgelegt Zukunft sondern die Entfaltung der individuellen Wesensnatur. Dazu können diese beiden Quellen wesentliche Erkenntnisse liefern und vor allem auch Mut machen.

Wo liegen deren Grenzen?

Nach meiner Erfahrung ist die Zukunft nicht festgelegt sondern wird durch all die Entscheidungen, die wir ständig – bewusst oder unbewusst – treffen, gestaltet. Demnach ist jede festlegende Prognose eine Überschreitung der Aussagegrenze. Und darunter fallen selbstverständlich alle Ja-Nein Antworten.

Wo sehen Sie persönlich die Gemeinsamkeiten von Tarot und Astrologie, wo die Unterschiede?

Es gibt wenig Gemeinsamkeiten. Die vielen Verknüpfungen, die immer wieder gemacht wurden, erscheinen mir oft konstruiert. Ergänzen tun sich diese beiden Richtungen aber ganz ausgezeichnet in der Beratung. Während – etwa bei einer Berufsfrage – die Astrologie Aussagen über Anlage, Beruf und Berufung macht, können die Karten guten Rat bei konkreten Entscheidungsfragen geben oder auch interessante Tipps, wie etwas zu erreichen ist.

Legen Sie sich selbst die Karten? Falls ja, bei welchen Gelegenheiten?

Ja, natürlich. Wenn ich einen gut Rat brauche, wenn ich etwas ganz und gar nicht verstehe, wenn es mir schwer fällt, mich zu entscheiden und wenn ich einfach Lust dazu habe.

Was würden Sie jedem raten, der eine Tarot- oder astrologische Beratung in Anspruch nehmen will?

Sich zunächst gut zu überlegen, was er/sie wirklich wissen möchte und sich dann an einen guten Berater, eine gute Beraterin zu wenden.

An welchem Punkt sollte jemand skeptisch bei einer Beratung werden?

Ich würde mich nie von jemanden beraten lassen, der mir unsympathisch ist. Ich wäre sehr skeptisch, wenn der Berater sich zu sehr lobt, keine kritischen Fragen verträgt, seine Aussagen festlegend sind oder er sogar unausweichlich Ereignisse voraussagen will.

Zum Schluß, Herr Banzhaf, was planen Sie als nächstes?

Ich bin dankbar, den schönsten Beruf gefunden zu haben, den ich mir vorstellen kann. Deshalb mache natürlich gerne weiter. Vom nächsten Herbst an werde ich wieder Vorträge halten und Seminare geben und es gibt auch noch einige reizvolle Buchprojekte.

Danke für dieses Interview!


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Hajo Banzhaf - privat

Persönliches:

Früherer Beruf

Bankkaufmann

Wenn Sie auf eine einsame Insel gehen würden und drei Dinge mitnehmen dürften. Welche?

Einen Laptop vollgepackt mit Lexikas und Nachschlagewerken. Drei der Bücher aus dem ungelesenen Stapel neben meinem Bett. Eine Hängematte.

Sie haben drei Wünsche frei. Welche?

Ich brauche nur zwei: 1. dass mir meine Wünsche nicht ausgehen und 2. dass ich immer wieder Wünsche frei habe.

Wenn Sie eine Entscheidung in Ihrem Leben rückgängig machen könnten. Welche wäre das?

Gott sei dank, keine.

Wie lautet Ihr Lebensmotto?

Es wird schon werden.

Wie stellen Sie sich Ihren Lebensabend vor?

Ich möchte zu allen schwarzen Madonnen Europas wandern, die Geheimnisse des Lebens immer tiefer verstehen und wünsche mir, das in einem Kreis guter Freunde zu erleben.

Wo möchten Sie gerne leben?

Wo ich bin – in München.

Was würden Sie noch gerne erlernen?

Vor allem möchte ich vertiefen, was ich begonnen habe und tue. Z.B. Zen und Bogenschießen, und das Bewusstsein für wirklich spirituelle Erfahrungen zu öffnen. Wenn ich aber noch einmal etwas von Grund auf lernen würde, dann wäre es Traumdeutung.

Mit welcher bekannten Persönlichkeit möchten Sie gerne tauschen?

Ich würde gerne ein paar von ihnen persönlich kennen lernen, wie z..B. den Dalai Lama, Ken Wilber oder einige Künstler und Schriftsteller. Aber tauschen möchte ich mit niemandem.

Ihre Lieblingsfarbe?

Blau

Ihre Lieblingsblume?

Hibiskus

Was treibt Sie zur Verzweiflung?

Nichts. Aber es macht mich traurig zu sehen, wie Menschen miteinander und mit dieser Welt umgehen.

Worüber können Sie sich besonders freuen?

Über sehr vieles. Vor allem aber über Schönheit, die ich sehen, hören, riechen, schmecken oder berühren kann.

In welchem Jahrhundert würden Sie am liebsten leben und warum?

Nicht nur wenn ich zum Zahnarzt gehe, bin ich zutiefst dankbar, in unserer Zeit zu leben. Die Möglichkeiten, die wir heute haben, gab es nie zuvor. Das ist zwar auch sehr gefährlich, aber zugleich so faszinierend und großartig, dass ich glücklich bin, heute zu leben.

Was möchten Sie Ihren Lesern mit auf den Weg geben?

Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden.

Besten Dank!

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